„Wir müssen dringend handeln!“

Robert Marc Lehmann ist Meeresbiologe, Forschungstaucher, Fotograf und Filmemacher und rettet Leben, wo er kann. Eigentlich ist ein 80-Minuten-Interview definitiv zu kurz, um seine Arbeit und sein Engagement in allen Facetten zu zeigen.

Zu Schulzeiten war Robert leidenschaftlicher Angler, hat während seines Studiums Seehunde in Gefangenschaft trainiert, war der jüngste Aquarienleiter Europas und half dabei, Seesterne, Haie, Hummer und andere Tiere für Aquaparks zu fangen. Doch dann kam er ins Nachdenken über das, was er da tat: Tiere aus ihrem natürlichen Umfeld zu reißen, ihnen ihre Freiheit zu nehmen und sie einzusperren, das konnte nicht richtig sein. Er beendete seine Arbeit im Ozeaneum und begann,  Tiere nur noch mit der Kamera zu fangen.

Einen geregelten Alltag hat Robert dadurch nicht mehr. Er engagiert sich an Land und im Wasser als Tierschützer, deckt Missstände als getarnter Tourist auf und ist als Kameramann und Forschungstaucher auch immer wieder für Institute und Fernsehsender unterwegs. Außerdem besucht er sehr gerne Schulen, um mit Schülern ins Gespräch zu kommen und aufzuzeigen, wie es um unseren Planeten steht. 

Er hat auch uns im 7. Jahrgang mit ganz vielen tollen Bildern und teilweise sehr traurigen Erlebnissen gezeigt, wie unsere Welt gerade den Bach runter geht, wenn wir nichts verändern. Plastik überall in den Meeren, die Überfischung und ihre Folgen, der Klimawandel, das sind lauter Dinge, über die wir nachdenken müssen. Robert hat betont, dass gerade wir in Deutschland – einem der reichsten und sichersten Länder der Erde – etwas verändern können.  Die Bedrohung durch Hurrikans und den Klimawandel bedeutet in Belize, den Malediven, Haiti und anderen Ländern einen Kampf ums nackte Überleben, wir hingegen könnten unsere Küsten z.B. durch höhere Deiche und andere Maßnahmen schützen. Es ist  aber so, dass viele andere Menschen unter unserem Konsumverhalten leiden und das ausbaden müssen, was wir hier anstellen.

Es brennt an allen Ecken und Enden und wenn man daran denkt, dass der Ozean unser größtes Ökosystem ist, von dem unser ganzes Leben abhängt, und dass das wenigen Menschen bewusst ist, kann einem ganz schön schlecht werden.

Darum haben wir auch darüber gesprochen, was wir eigentlich tun können. Uns ist eine Menge eingefallen und Robert hat noch mehr Ideen gehabt:

  • weniger Plastikverpackungen kaufen,
  • Apps wie „replace plastik“, „codecheck“ , den „Fischratgeber“ zum Einkaufen oder „Eccosia“  als Suchmaschine nutzen,
  • an alle unsere phantastischen Kreaturen denken, dass auch Wale und Fische Emotionen haben, Fruchtfliegen träumen können u.v.m.,
  • kein Haifischfleisch essen (auch nicht als „Schillerlocken“ und „Fish and Chips“ !),
  • Informationen (z.B., dass das Meer zu 70% für unseren Sauerstoff sorgt…) weitergeben,
  • festes Shampoo und Duschgel nutzen,
  • in Unverpackt-Läden einkaufen,
  • keine Echtfell-Produkte kaufen und Fell, das man besitzt z.B. im Frühjahr den Vögeln zum Nestbau rauslegen,
  • den Fleischkonsum deutlich verringern und
  • auf Luxus (wie z.B. Fliegen und Autofahren) auch mal verzichten.

Wie können diese Themen immer wieder unter den Tisch fallen? Wir müssen dringend handeln, es ist allerhöchste Eisenbahn!

Dieser Bericht wurde verfasst von: Evelyn , Erik, Jonte, Colin, Fabio, Julian, Milena, Peer, Jette, Jette, Zazu, Fehmke, Mia, Levin, Tjorge, Dorota, Celine und Mattes

Bericht aus dem Winsener Anzeiger vom 06.12.2019