Regionales Schultheatertreffen an der IGS Winsen 22.02.2018

In Scheeßel, so erfuhren wir, melden sich bis zu acht Theatergruppen an. In Oldenburg vier.
In Winsen waren es zwei.
Zu zweit kann man sich auch treffen. Und so taten wir.

Die Theaterklasse 5a/b der IGS und der DSP Kurs des 11. Jahrgangs (Q1) aus dem Luhe Gymnasium kamen um 9.00h zusammen, um sich gegenseitig und Sabine Köckeritz und Thomas Stermann vom Schultheaterverband ihre aktuellen Projekte zu zeigen.

Die beiden Juroren reisen in diesen Tagen durch Niedersachsen, besuchen viele Schulen, sehen noch viel mehr Stücke und werden später ausgewählte Produktionen nach Osnabrück zum Niedersächsischen Theatertreffen einladen.

Fünft- und Elftklässler machten nun gemeinsam Theaterübungen, wärmten sich auf und ließen sich dann gegenseitig in die Karten schauen und ein Feedback geben.

(Weg-)geträumt – eine Eigenproduktion der Theaterklasse 5b, in der die Tischgruppen der Klasse sich „The Wall“-artig eingesperrt fühlen und sich als Ausweg aus dem Unterricht wegträumen. Hier gibt es schräge Dinge zu erleben: Einen Ausflug an den Strand mit anschließendem Monsun, einen irren Catwalk mit Jorge Gonzales und einen Trip ins Kino, bei dem die Schüler selbst Protagonisten der Filme werden – als Harry Potter wird gezaubert, als Dick und Doof geslapstickt und als Emojis dem Handy entflohen. Durch passendes Licht, überleitende Musik und unterstützende Effekte entsteht ein kurzweiliges Arrangement aus zusammenhängenden Szenen. Aufgeregte Kinder, buntes Treiben und ein glückliches Abschlussfoto – Schools out forever!
Die Gymnasiasten fanden es beeindruckend und hatten fast den Mut verloren, noch anzutreten…

Die Oberstufenschüler beeindruckten dann jedoch mit einem Ausschnitt aus ihrem Stück Tsukurus Reise. Der Roman „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ von Haruki Murakami wurde stark verkürzt und in Fragmenten zu Szenen umgeschrieben. Es entsteht eine Folge aus Einblicken, in der der Protagonist in seinem eigenen Zeitstrahl springt und sein Leben so einerseits detailgenau miterlebt, andererseits von einer erhöhten Position reflektiert werden kann. Durch verschiedene Sprecher und Wechsel in den Rollen wird ein Verfremdungseffekt erzielt, der jedoch dem roten Faden folgen lässt. Teils sehr intensiv taucht man in das Leben der fünf Freunde ein, bei denen es einen Außenseiter gibt – wie wird es ihm ergehen??? Mit schrillen Perücken, schrägen Vorlieben und eindringlichen Gedanken wird Tsukuru und seine „Peer Group“ dargestellt.
Und die Fünftklässler? Sie verstanden zwar nur Teile der Handlung und der reflektierten Probleme, waren jedoch angerührt und klatschten laut.

Theater hat wieder einmal gezeigt, was spielerisch alles zusammengeht.
Zukunft und Fernweh – Unterstufe und Oberstufe – IGS und Gymnasium

Danke für einen tollen Schultag!
Besonders danken wir Sandra Beisert, Inga Maria Börner und Martin Sander, die ihre Theatergruppen anmeldeten und das Treffen ermöglichten.

Katrin Taube