Von „sicher leben zu sich erleben“ – Anselm Pahnke zu Gast

„Wie viele Sockenpaare braucht es, für eine Fahrradreise durch Afrika, wie feiert man Weihnachten alleine und wie ist das eigentlich mit der täglichen Motivation?“, all das waren Fragen, die die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrganges der IGS Winsen-Roydorf Anselm Pahnke stellen konnten. Dieser war im Rahmen der Herausforderungen, die sich der zukünftige 8. Jahrgang im September stellen wird, Gast an der Gesamtschule. Und im Bezug auf Herausforderungen ist Anselm Pahnke ein Experte: 40.000 km von Kapstadt durch Afrika nach Australien: mit einem Fahrrad, zwei T-Shirts  und mehr als drei Tüten Mut, Zuversicht und Neugierde auf Menschen, auf das Leben. Auch das ist Anselm Pahnke und davon hat er den Jugendlichen in einem Vortrag ausführlich berichtet, mit beeindruckenden Bildern und Videos, die von seiner Reise durch unterschiedliche Länder, zu unterschiedlichen Menschen und nicht zuletzt zu sich selbst berichten. So konnte er den Schülerinnen und Schülern Mut machen, Herausforderungen zu nehmen, sich mutig in das Leben zu stürzen und sich frei zu machen, frei von dem, was andere denken, wer man ist, frei von dem, was andere von einem erwarten, sondern einfach sich erleben und leben und damit einzustehen für die eigene Normalität und Individualität.
Dass das auf seiner Reise nicht immer einfach war, das erzählte Anselm auch: von der Begegnung mit Löwen, von kleinen Pannen und Notfällen und auch davon, dass es für (fast) alles eine Lösung gibt. Durch die Einblicke in fremde Kulturen, Länder, Lebensweisen konnte der Gast so einen Bezug schaffen zu den im Unterricht durchgenommenen Global Goals und zu den eigenen Herausforderungen, die im September anstehen. Die klare Botschaft: das Leben ist nicht planbar, aber machbar, Fragen fordern auf, Antworten zu finden und sich auf den Weg zu machen, den „Weg vom Kopf zum Herz“, wie Pahnke es nennt. Und so war am Ende des Vortrages eines klar: Ja, es braucht für die eigene Fahrt nach Amsterdam nur zwei Paar Socken und für alle Herausforderungen viel Offenheit und Motivation und dann wird sich die Welt öffnen und man selbst sich auch ein Stück, nämlich dann, wenn man Angst zurücklässt und sich auf Neues einlässt.
Und so endete der Vortrag mit der wohl wichtigsten Frage des Tages, ob denn das Team Schokofahrt ein neues Teammitglied begrüßen dürfe und Fotos in Ordnung seien. Der zweite Wunsch ging schnell in Erfüllung und freute die Jugendlichen: „Ich soll so viele tolle Erinnerungen wie möglich mit der Kamera sammeln,“ sagte eine Schülerin. So können die Sommerferien doch starten: mit dem Mut, sich Fragen zu stellen, eigene Antworten zu finden und sich auf das Abenteuer Leben einzulassen.

verfasst von Wiebke Post, 13.07.2022