Schulentwicklung

Im Jahr 2011 wurde die IGS Winsen-Roydorf gegründet und hat seitdem als Schule im Aufbau viele Konzepte etabliert.

Nach einem Jahrzehnt – im Schuljahr 2021/2022 – war die IGS offiziell keine „Schule im Aufbau“ mehr, hat jedoch weiterhin stets Optimierungen im Blick. Unter dem Motto „IGS neu gedacht – Roadmap zur gesunden & modernen Schule“ wurde nach einem festen Ablaufplan die weitere Entwicklungsarbeit aufgenommen.

Als erstes Ergebnis wurden im Juni 2022 sieben neue Leitsätze beschlossen, die in einer nächsten Arbeitsphase im Schuljahr 2022/2023 konkretisiert wurden (Beschluss in der Gesamtkonferenz im Dezember 2022).

Darüberhinaus wurde in der Gesamtkonferenz am 14.12.2022 der Start von drei Schulprogrammarbeitsgruppen beschlossen:

  • Umsetzung der Stundentafel / Rhythmisierung des Schultages (inkl. Ganztag, 80-Minuten-Modell, Übungszeit, Projektzeit)
  • Digitalisierung (inkl. digitaler Logbuchführung, digitale Schulbücher, Handynutzung, Hybridunterricht, iPads, BYOD, IT-Zertifikat)
  • Kooperatives Lernen und Arbeiten (inkl. Tischgruppenarbeit, Tischgruppenelternabende in Jg. 5 und 6, Kooperation (SABS), Inklusion)

Während des gesamten Prozesses wurden die schulinternen Maßnahmen evaluiert und an das neue Leitbild angepasst. Im Prozess ist u.a. unsere IDEENARENA entstanden.

Der weitere Prozess

Am 25.04.2024 haben wir im Rahmen des Zukunftstages in der Schule zur weiteren Schulentwicklung gearbeitet. Folgendes Ziel haben wir uns vorgenommen:

Wir wollen für die IGS Winsen spätestens bis zum 1.8.2026 ein innovatives, ganzheitliches Schulkonzept entwickeln, das beim Erwerb der fachlichen Kompetenzen die vier basalen Kompetenzen Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler optimal fördert und die Bedingungen für diesen Kompetenzerwerb gemessen an der Erfüllung unserer Leitsätze für alle Beteiligten im Vergleich zum Status vom 1.8.2024 mit den vorhandenen Mitteln maximal verbessert. Das Konzept soll nach der Entwicklung schnellstmöglich unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen implementiert werden.

Konzeptentwicklung in einer offenen Planungsgruppe

Die Entwicklung des Konzeptes mit den notwendigen Schwerpunkten wird von einer Planungsgruppe erarbeitet. Mit der Einrichtung der Planungsgruppe ist die Arbeit der Schulprogrammarbeitsgruppe „Rhythmisierung/Stundentafel“ abgelöst. Die bisherigen Ergebnisse dieser Gruppe, die über eine reine Veränderung der Rhythmisierung hinausgehen, werden im weiteren Prozess verwendet. In der neuen Planungsgruppe können alle Schüler/innen, Eltern und das Kollegium der IGS Winsen-Roydorf mitmachen. Je nach Schwerpunktthema werden auch externe Gäste teilnehmen. Die offene Planungsgruppe tagt dienstags oder donnerstags um 16 Uhr. Die Termine stehen im öffentlichen Schulkalender. Eine Einladung mit dem entsprechenden Link zur Videokonferenz in IServ wird im Voraus an alle möglichen Teilnehmer/innen per Mail über IServ versandt und in den IServ-News veröffentlicht. Ein IServ-Zugang ist zur Teilnahme notwendig. Die Diskussionsergebnisse mit Beschlussreife werden nach und nach in den zuständigen schulischen Gremien abgestimmt werden. Alle Ergebnisse werden fortlaufend transparent an dieser Stelle veröffentlicht.

Die nächsten Termine

Der nächste Termin der offenen Planungsgruppe ist noch nicht bekannt, da das Arbeitsergebnis der Arbeitsgruppe zur Rhythmisierung noch aussteht, siehe unten. Bei der nächsten Planungsgruppensitzung wird bereits ab 15:30 Uhr der Videokonferenzraum für allgemeine Fragen zur Konzeptentwicklung für alle Interessierten geöffnet sein.
Schwerpunktthema:
wird hier noch rechtzeitig bekannt gegeben

Bisherige Diskussionsergebnisse:

16.05.2024
Schwerpunkt: In welcher „Stammgruppe“ (im bisherigen System: Klasse) sind die Schüler/innen?
Ergebnis: Ca. 15 Schüler/innen bilden eine heterogene Gruppe, die von einer Lehrkraft beim Lernprozess begleitet wird. Es gibt gemeinsame Rituale (Ziel: Sozialverband, Lernprozess verbindlich begleiten) und dezentrale Phasen (Ziel: Kompetenzerwerb). Eine Gruppe hat jeweils eine feste Partnergruppe. Offene Fragen: Wie altersheterogen ist die „Stammgruppe“? Möglich wären z.B. Übergriff von Jahrgang 5-13 oder 5-11 und Qualifikationsphase separat oder noch geringer?

23.05.2024
Schwerpunkt: Von Kleingruppen ausgehend weiter denken – wie sehen die schulischen sozialen Institutionen aus, wenn das Jahrgangsprinzip nicht fortgeführt wird?
Ergebnis: In sieben „Häusern“ (Arbeitstitel) gibt es zwölf „Stammgruppen“ (Arbeitstitel). Jedes „Haus“ wird von einer Lehrkraft mit Funktionsstelle geleitet. Diese Struktur bietet Schüler/innen und Lehrkräften Heimat, Sicherheit und Teamzugehörigkeit.

Abbildung 1 stellt den Sozialverband der je 12 Stammgruppen in den sieben Häusern dar und deutet das stammgruppenübergreifende Lernen an (Kreise). Wie übergreifend das Lernen tatsächlich stattfinden kann, wird im weiteren Prozess erarbeitet.

28.05.2024
Schwerpunkt: Welche gemeinsamen Rituale gibt es in den „Stammgruppen“? Welche Aufgaben übernimmt die „Stammgruppenleitung“?
Ergebnis: Die folgende offene Sammlung von Ritualen und Aufgaben soll das Ziel „Heimat/ Sicherheit/Geborgenheit durch Bezugspersonen und Bindung schaffen sowie Kommunikation fördern“ verfolgen. Im weiteren Planungsverlauf wird die Sammlung konkretisiert und weiter ausgearbeitet werden (ggf. in Arbeitsgruppen).
Rituale: Gesprächs“kreise“ mit versch. Themenschwerpunkten (Gruppenrat: Konflikte, Berichte, Erzählkreis, Präsentationskreis, Planen und Bilanzieren, zu Wochenbeginn und zum Ende der Woche, Check-In: Planung, Check-Out: Was hast du geschafft? Wo drückt der Schuh?), SEL-Gespräche, Zielvereinbarungsgespräche, Vernetzung der Lehrkräfte: Morgenrunde?, gemeinsames Hausritual?, Hauspräsentation/ Hausforen mit Anwendungs- und Praxisbezug, Verbindung zu Koop-Klassen in Form von „Foren“ oder gar ein tägliches Ritual: Zusammenkommen am Morgen oder am Ende des Tages, Sozialtrainingstage, Klassenlehrerwoche, Verantwortungsprojekt inner- oder außerhalb der Schule
Aufgaben der Stammgruppenleitung: Lernprozess begleiten, Lebens- und Entwicklungsprozesse begleiten, Förderung der Grundkompetenzen anhand der Durchführung von Ritualen, Kommunikation mit dem Elternhaus, Orientierung geben als „Koordinator des Lernens“ (Wegweiser: Wo kann man hingehen?), Kontrolle/ Übersicht über das LMS und den Lernfortschritt eines SoS, Austausch mit anderen LK im Haus zum Lernfortschritt der SuS, Organisation, Planung und Durchführung von Fahrten/ Ausflügen, Aufnahme und Verabschiedung von SuS, Events und Feiern

06.06.2024
Schwerpunkt: In welchen Formen soll es Lernangebote geben (beispielhaft: Lehrervortrag, Seminar, Selbstlernzeit), wenn die klassische Unterrichtsstunde abgelöst wird?
Ergebnis: Die folgenden Angebote sollen grundsätzlich u.a. diese Ziele haben: Offenheit, Durchlässigkeit (bedingt: Selbststeuerung, Autonomie, Berücksichtigung der Bedürfnisse der Fächer, Evaluation, Einführung neuer Schüler/innen, Meilensteine und Könnensbeweise, Beachtung und Nutzung der Chancen von Heterogenität)
Sammlung der Angebote: Seminare, Selbstlernphasen, Module, Langzeitaufgaben (Pflicht, Wahlpflicht, Wahl) = selbstgesteuertes Lernen, Methodenlernen (an Module gekoppelt?), Praktika, Blockveranstaltungen (z.B. Anfängerschwimmkurs), Schüler als Lehrer in passender Form (z.B. Seminar), Sprechanlässe (z.B. für Fremdsprachen, WN, Reli, DSP), kleine Gesprächskreise (dabei feste Gruppe), Begegnungen (z.B. außerschulisch, Experten, eTwinning), Formate/Angebot mit Handlungsorientierung/Handlungsbezug/Praxis, Werkstatt, Ateliers, kreative Wahlmodule in verbindlichen Gruppen, Gruppenprojekte, Inputphasen, Flexitage: außerschulische Lernorte, Lesen/Vorlesen, sportliche Wahlpflichtkurse, aktive Pausen

13.06.2024
Schwerpunkt: Soll es im neuen Konzept Flexitage geben? Gleitzeit? Flexible Pausen? Falls ja, warum und zu welchen Bedingungen?
Ergebnis:
Gleitzeit: Ja, wenn machbar, da z.B. für versch. Lerntypen förderlich. Eine Alternative/Angebot kann auch sein, einen nicht so kognitiven Einstieg anzubieten. Dabei SuS vor Überforderung und Unterforderung schützen. Ggf. nur in höheren Jahrgängen.
Flexitage: Möglichkeiten für einen Flexitag für „Lernen am außerschulischen Lernort“ (z.B. Homelearning, Projektarbeit, Betriebe, BBS, Bibliothek) schaffen. Nachbereitung und Begleitung ist schulseitig wichtig. Äußere Bedingungen müssen auch beachtet werden.
Flexible Pausen: Feste Pausen haben organisatorische Vorteile und SuS können sich einfacher verabreden. Die Mittagspause muss fest sein. Überforderung ist hier auch ein Thema. Spontane, individuelle Pausen müssten innerhalb des neuen Konzepts möglich sein. Angebote auch für individuelle Pausen wären wünschenswert, Pausenzeiträume und laute Pausen und Orte als Idee.

Mit den Diskussionsergebnissen der letzten beiden Sitzungen und den gültigen Erlassen für die Arbeit an einer IGS wird eine Arbeitsgruppe Rhythmisierungsvorschläge erarbeiten. Die Gruppe wird sich voraussichtlich in Präsenz für mehrere Arbeitsstunden treffen. Wer Interesse an der Mitarbeit hat, meldet sich bitte bis zum 9.8.2024 unter info@igs-winsen.de.

Für Fragen oder Interesse zur Schulentwicklung schreiben Sie bitte eine Nachricht an info@igs-winsen.de.

Artikel und Videos zur Inspiration von anderen Projekten und modernen Schulen, u.a. mit jahrgangsübergreifenden Gruppen:
Unterricht an der TU Dresden
Jahrgangsgemischtes Lernen
Allemannenschule Wutöschingen I
Allemannenschule Wutöschingen II
Hamburger Abendblatt: Schule ohne Klassenzimmer: Hier dürfen Schüler sogar schlafen
Hamburger Abendblatt: Keine Noten, keine Ferien: Diese Schule begeistert Eltern
Anregungen zum Schulbau und zum Ganztag

Stand: 19.06.2024